Mars durch ein Teleskop zu sehen, ist für viele Menschen ein magischer Moment. Nicht nur, weil es ein naher Nachbarplanet ist, sondern weil man mit dem richtigen Zeitpunkt, guten Einstellungen und etwas Geduld (sehr wichtig!) tatsächlich Details auf der Oberfläche wahrnehmen kann. Denken Sie an Polkappen, dunkle Gebiete und sogar saisonale Veränderungen. Aber was sieht man wirklich, und mit welchem Teleskop?

(Bild: JPL-Caltech/NASA)
Kann man Mars durch ein Teleskop sehen?
Ja, selbst mit einem einfachen 60-mm-Teleskop kann man Mars als eine kleine, rötliche Scheibe erkennen. Bei guten Bedingungen sieht man die weißen Polkappen und einige dunkle Flecken auf der Oberfläche. Aber um wirklich Strukturen zu erkennen, braucht man mehr.
Während der Opposition, etwa alle 26 Monate, steht Mars der Erde am nächsten. Dann ist er nicht nur größer am Himmel, sondern auch heller. Es ist die beste Zeit, um Mars zu beobachten. Um diese Zeit kann Mars bis zu 25 Bogensekunden groß erscheinen; gerade genug, um Details ab 100-facher Vergrößerung sichtbar zu machen.
Was sieht man genau?
Bei geringen Vergrößerungen sieht man Mars als einen orangeroten Punkt. Aber mit 150x bis 250x Vergrößerung und einem Teleskop von mindestens 130 mm Öffnung kann man Folgendes sehen:
✓ Polkappen: helle, weiße Gebiete aus gefrorenem CO₂ und Wassereis
✓ Dunkle Gebiete (Maria): Ebenen aus Basalt und Sand, wie Syrtis Major
✓ Abfallende Ränder: Bei guter Sicht sieht man den kugelförmigen Charakter des Mars
✓ Atmosphärischer Schleier: ein vager Dunst um den Planeten bei klarem Wetter
✓ Manchmal: Staubstürme, diese können ganze Regionen verdecken
Bei ausgezeichneten Bedingungen und mit Bildverarbeitung (bei Astrofotografie) kann man auch Valles Marineris (eine 2.000 km lange Schlucht) oder Olympus Mons erkennen, den größten Vulkan des Sonnensystems.

Visuell sieht man Mars als eine kleine, hell orangerote Scheibe. Das liegt an Eisenoxid auf der Oberfläche, dem Staub, der dem Planeten seine Farbe verleiht. Bei einer Vergrößerung ab 120x wird der Punkt als Planet erkennbar, nicht als Stern.

Was sieht man mit Nachbearbeitung?
Mars ist einer der schwierigsten Planeten, um gut zu fotografieren… Mars ist klein, hell und schnell bewegend. Dennoch lassen sich mit Stacking und Bildbearbeitung beeindruckende Ergebnisse erzielen. Wie hier zu sehen:


Mars durch ein Teleskop: klein, schwierig und süchtig machend
Wer Mars gut durch ein Teleskop sehen will, entdeckt schnell, dass dieser rote Planet eine Herausforderung ist. Es ist kein Planet, der direkt spektakuläre Bilder preisgibt. Dennoch lohnt es sich: Bei der richtigen Vorbereitung sieht man Polkappen, dunkle Ebenen (die sogenannten Maria) und manchmal sogar die Terminatorlinie, das ist die Grenze zwischen Tag und Nacht auf dem Planeten. Aber wie erreicht man dieses Detailniveau?
Astrofotografen verwenden dafür in der Regel spezielle Kameras wie die ZWO ASI-Kameras, in Kombination mit 8″ Schmidt-Cassegrain-Teleskopen. Diese werden oft mit Bildbearbeitungssoftware wie AutoStakkert, Registax, Luminar oder Topaz DeNoise AI unterstützt. Aber auch ohne all diese Tools kann man als visueller Beobachter weit kommen.
Für die meisten Beobachter ist ein 6- oder 8-Zoll-Dobson-Teleskop, beispielsweise von der Marke Sky Watcher (hier zu kaufen) (150–200 mm Öffnung), bereits eine ausgezeichnete Wahl. Diese bieten genügend Lichtleistung, um Polkappen sichtbar zu machen, und zeigen deutliche Kontraste in den dunklen Ebenen des Mars. Man sieht dann nicht nur einen roten Punkt, sondern einen Planeten mit Struktur, Schichten und Charakter. Das Bild wird dann wirklich lebendig, besonders wenn die Sicht gut ist und Ihr Teleskop gut akklimatisiert ist.
Wann sieht man Mars am besten?
Mars ist am besten während der Opposition sichtbar, das ist der Moment, in dem die Erde genau zwischen Mars und der Sonne steht. Dann steht Mars uns am nächsten und ist am größten und hellsten am Himmel. Dies geschieht nur alle 26 Monate. Das nächste Mal wird dies am 27. Februar 2027 der Fall sein, daher ist es ratsam, jetzt schon vorauszudenken und mit anderen Planeten zu üben, die leichter zu sehen sind :-).
Die besten Beobachtungszeiten sind, wenn Mars hoch am Himmel steht. Je höher, desto weniger Atmosphäre durchblickt man und desto stabiler und schärfer ist das Bild. Verwenden Sie Planetariums-Apps wie SkySafari oder Stellarium, um zu bestimmen, wann Mars an Ihrem Standort am höchsten steht.
Weiterhin gilt:
- Vermeiden Sie Mondlicht oder Schleierwolken
- Lassen Sie Ihr Teleskop zuerst an die Außentemperatur akklimatisieren
- Beobachten Sie an einem ruhigen Ort, windgeschützt
- Denken Sie daran: Mars ist hell genug, um ihn trotz Lichtverschmutzung sogar von der Stadt aus zu betrachten
Wie viel Vergrößerung braucht man?
Mars bleibt, selbst während der Opposition, ein relativ kleines Objekt am Himmel. Die minimale Vergrößerung, um ihn als Planet zu erkennen, liegt bei etwa 100x. Wenn Sie Polkappen sehen oder dunkle Flecken unterscheiden wollen, gehen Sie auf 150x oder mehr. Für ernsthafte Details gilt:
- 120–150x: Polkappen werden sichtbar
- 150–200x: dunkle Maria und Terminatorlinie sind erkennbar
- 250x und mehr: nur möglich bei perfekter Sicht und mit einem Teleskop ab 150 mm
Verwenden Sie dafür ein qualitatives Okular zwischen 6 und 8 mm oder eine Kombination mit einer guten Barlowlinse. Mehr Vergrößerung liefert nicht immer mehr Details. Lieber ein helles und kontrastreiches Bild bei 180x als ein verschwommenes und instabiles Bild bei 350x.
Welches Teleskop eignet sich gut für Mars?
Mars ist anspruchsvoll. Eine minimale Linsenöffnung von 100 mm ist ratsam, aber für visuelle Beobachtungen mit echter Detailwiedergabe sind 130–200 mm ideal. Einige starke Modelle:
- Sky-Watcher Heritage 130/650 oder 150/750
 Leicht, tragbar, erschwinglich und überraschend leistungsstark für ihre Größe. Besonders ideal für diejenigen, die auf dem Balkon oder im Garten beobachten.
- GSO Deluxe 200/1200 Dobson (8 Zoll)
 Eine ausgezeichnete Wahl für visuelle Planetenbeobachtungen. Viel Öffnung, viele Details.
- 127 mm Maksutov-Cassegrain
 Kompakt mit hoher Brennweite… teurer, aber perfekt für diejenigen, die Schärfe und Tragbarkeit kombinieren möchten.
Möchten Sie genau wissen, was zu Ihnen passt? Unser Ratgeber für Planetenbeobachtung hilft Ihnen weiter.
Was bestimmt die Qualität Ihrer Beobachtung?
Mars gut zu sehen, ist eine Kombination aus Technik und Umständen. Diese Faktoren spielen eine Schlüsselrolle:
- Seeing: ruhige Luft bedeutet scharfes Bild.
- Höhe über dem Horizont: je höher Mars steht, desto besser.
- Thermisches Gleichgewicht: Lassen Sie Ihr Teleskop mindestens 30 Minuten draußen abkühlen.
- Optik und Einstellung: Sorgen Sie für perfekte Kollimation, besonders bei Reflektoren.
- Eventuelle Nachbearbeitung: Bei der Fotografie können Stacking und Wavelet-Processing viele zusätzliche Details sichtbar machen.
Mars ist nicht der einfachste Planet zu beobachten – schon gar nicht für Anfänger. Aber die Belohnung ist groß: ein lebendiger Planet mit sichtbaren Jahreszeiten, Polargebieten und Staubstürmen. Selbst ohne Fotografie vermittelt die Beobachtung des Mars ein einzigartiges Gefühl des Kontakts mit einer anderen Welt.
Zum Schluss
Mars ist faszinierend. Nicht wegen seiner Größe, sondern wegen seiner Details. Durch die richtige Vorbereitung können Sie, auch ohne Erfahrung, sehen, wie sich die Eiskappen verschieben und wie sich der Planet verändert, je näher er der Erde kommt.
Die Bilder in diesem Blog zeigen den Unterschied zwischen einer einfachen Live-Ansicht und gestapelten Aufnahmen mit softwaremäßiger Verstärkung. Beide sind wertvoll – aber es beginnt mit dem Hinsehen.
Möchten Sie Mars selbst beobachten? Sehen Sie sich unser aktuelles Angebot an, wir haben für jeden etwas dabei. 
Mars kommt nur selten nahe, also sorgen Sie dafür, dass Sie bereit sind!







