Was ist ein Spiegelteleskop? Das ist eine Frage, die sich viele angehende Sterngucker stellen. Ein Spiegelteleskop ist ein Teleskoptyp, der Spiegel verwendet, um Licht zu sammeln und ein vergrößertes Bild von Himmelskörpern zu zeigen. Anders als bei einem Linsenteleskop (Refraktor) blickt man bei einem Reflektor über ein ausgeklügeltes Spiegelsystem ins Universum.
In diesem Blog erklären wir Schritt für Schritt, was ein Spiegelteleskop ist, wie es funktioniert, was man damit sehen kann und warum viele Sterngucker sich gerade für diesen Typ entscheiden. Egal, ob du dein erstes Teleskop suchst oder den Unterschied zwischen den Modellen verstehen möchtest, dieser Artikel ist dein klarer Ausgangspunkt.
Wie funktioniert ein Spiegelteleskop?
Ein Spiegelteleskop (auch Newton-Teleskop genannt) besteht im Kern aus drei Hauptbestandteilen:
- Hauptspiegel (primärer Spiegel) – dieser große, gebogene Spiegel befindet sich hinten in der Röhre und fängt das Licht auf, das aus dem Weltall kommt.
- Sekundärspiegel – ein kleinerer, flacher Spiegel lenkt das reflektierte Licht vom Hauptspiegel zur Seite der Röhre.
- Okular – hier schaut man hindurch. Das Okular vergrößert das Bild, sodass man es tatsächlich sehen kann.
Anstatt das Licht durch eine Linse brechen zu lassen, wie bei einem Refraktor, wird es hier also reflektiert, daher der Name „Reflektor“.
Was sieht man mit einem Spiegelteleskop?
Dank der großen Spiegel fangen Reflektoren viel Licht auf. Dadurch sind sie hervorragend geeignet für:
✓ Schwache Deep-Sky-Objekte wie Nebel, Sternhaufen und Galaxien
✓ Planeten wie Jupiter, Saturn und Mars
✓ Den Mond in auffälligem Detail
✓ Doppelsterne und offene Sternhaufen
Du siehst mehr als nur Lichtpunkte: Du kannst Strukturen im Orionnebel erkennen, die Ringe des Saturn sehen oder die Monde des Jupiter über mehrere Abende verfolgen.
Was sind die Vorteile eines Spiegelteleskops?
Ein Reflektor bietet viel Wert für dein Geld, und das macht ihn bei Anfängern und Fortgeschrittenen beliebt. Die wichtigsten Vorteile:
✓ Mehr Öffnung für weniger Geld – du kaufst relativ günstig einen großen Spiegel mit viel Lichtleistung
✓ Perfekt für Deep-Sky – je größer der Spiegel, desto mehr Licht fängst du auf, was entscheidend für die Beobachtung schwacher Objekte ist
✓ Keine chromatische Aberration – Linsen können Farben verzerren (wie blaue oder violette Ränder um helle Objekte); Spiegel haben dieses Problem nicht
✓ Kompaktes Design bei langer Brennweite – ein f/5- oder f/6-Reflektor, was bedeutet, dass die Brennweite 5 bis 6 Mal so lang ist wie der Durchmesser des Spiegels, hat eine relativ kurze Röhre. Je niedriger diese Blendenzahl, desto breiter das Bildfeld und desto kompakter das Teleskop. Das macht ihn ideal für die Betrachtung großer Objekte wie Nebel und angenehm in der Handhabung.
Für wen „weiter als den Mond schauen möchte“, ist ein Reflektor oft die beste Wahl.
Was sind die Nachteile eines Spiegelteleskops?
Kein System ist perfekt. Reflektoren haben auch Nachteile:
✗ Kollimation erforderlich – Spiegel müssen gelegentlich ausgerichtet werden. Mit einem einfachen Kollimator ist das gut zu machen
✗ Offene Röhrenkonstruktion – anfälliger für Staub und Tau, besonders bei Dobsons ohne Röhrenschutz. Glücklicherweise kannst du bei uns auch Taukappen kaufen, die dein Teleskop davor schützen
✗ Bild steht auf dem Kopf oder ist gespiegelt – nicht störend bei astronomischer Nutzung, aber unpraktisch für terrestrische Beobachtung
✗ Etwas weniger Kontrast bei Planeten – Linsen haben hier manchmal einen Vorteil durch das schärfere Bild bei kleineren Objekten
Aber für das Preis-Leistungs-Verhältnis ist dieser Typ großartig und besonders, wenn du bereit bist, ein wenig zu lernen.
Welche Arten von Spiegelteleskopen gibt es?
Die häufigste Variante ist der Newton-Reflektor, benannt nach Isaac Newton, der dieses Design entwarf. Er kombinierte Einfachheit, optische Kraft und niedrige Kosten in einem System.
Darüber hinaus gibt es auch fortschrittlichere Systeme wie:
- Dobsonians – Newton-Teleskope auf einer einfachen drehbaren Holzbasis. Sie sind beliebt wegen ihres niedrigen Preises, des großen Spiegeldurchmessers und der einfachen Bedienung.
- Ritchey-Chrétien – hauptsächlich für Astrofotografie. Teurer, komplexer, aber sehr scharfes Bild.
- Cassegrain-Varianten – kompakte Teleskope mit einer längeren Brennweite. Mehr für Fortgeschrittene oder Planetenliebhaber.
Für Anfänger sind Dobsonians (wie der Heritage 130/650 oder Sky-Watcher 150/750) bei weitem am empfehlenswertesten. Du bekommst viel Öffnung, wenig Schnickschnack und kannst direkt mit der Beobachtung beginnen.
Wie wählt man das richtige Spiegelteleskop aus?
Achte auf diese Faktoren:
- Spiegeldurchmesser (Apertur): Je größer der Spiegel, desto mehr Licht. 130 mm ist ein guter Ausgangspunkt; 150–200 mm öffnet die Deep-Sky-Welt wirklich.
- Brennweite (Blendenzahl): f/5 ist Breitbild (für Nebel), f/8 ist mehr eingezoomt (für Planeten).
- Montierung – Ein Dobson ist ideal für den visuellen Gebrauch. Für die Fotografie benötigst du eine äquatoriale Montierung.
- Kollimationskomfort: Wähle vorzugsweise eine Röhre mit Rändelschrauben oder kaufe einen einfachen Laser-Kollimator dazu.
Sieh dir den Teleskop–Ratgeber auf Telescoop.nl an, um schnell herauszufinden, welche Modelle zu deiner Nutzung passen.
Wie wartet man ein Spiegelteleskop?
- Kollimation: alle paar Wochen (oder nach dem Transport) mit einem Kollimationstool überprüfen
- Staubfrei halten: verwende eine Staubkappe und bewahre das Teleskop drinnen oder in einer gepolsterten Tasche auf
- Kondenswasser vermeiden: lasse das Teleskop bei Gebrauch im Freien akklimatisieren und bewahre es nicht direkt nass auf
- Reinigung: nur die Spiegel, wenn es wirklich nötig ist, und immer mit Sorgfalt (oder lass es professionell machen)
Regelmäßige Wartung verlängert die Lebensdauer und sorgt für ein scharfes Bild.
Was kostet ein gutes Spiegelteleskop?
Reflektoren sind budgetfreundlich. Für 150–300 € hast du bereits einen soliden 130-mm-Newton. Wenn du mehr Licht und bessere Details möchtest, liegst du bei etwa 400–600 €. Und wer ernsthaft Deep-Sky mit 200 mm oder mehr betreiben möchte, rechnet mit 600 bis 900 € – immer noch günstiger als ein Linsenfernrohr mit gleichen Leistungen.
Ein Beispielmodell ist der Sky-Watcher Heritage 130P Dobson – kompakt, leistungsstark und einfach zu bedienen.
Warum entscheiden sich so viele Anfänger für ein Spiegelteleskop?
- ✓ Größte Öffnung für das wenigste Geld
- ✓ Direkt geeignet für Deep-Sky und Planeten
- ✓ Viel Angebot an Zubehör, Filtern und Okularen
- ✓ Einfach aufzubauen und zu erlernen
- ✓ Viele Online-Tutorials und Community-Unterstützung
Für viele Menschen ist ein Reflektor der ideale erste Schritt in die Astronomie. Nicht umsonst sind Modelle wie der Heritage 130 oder Sky-Watcher 150/750 seit Jahren Bestseller unter Anfängern und erfahrenen Amateuren.
Fazit: Ist ein Spiegelteleskop etwas für dich?
Ein Spiegelteleskop ist die perfekte Kombination aus Einfachheit, Kraft und Erschwinglichkeit. Du blickst buchstäblich tiefer ins Universum und lernst unterwegs, wie es funktioniert. Hast du Interesse an Nebeln, Galaxien und Planeten? Dann ist dieser Typ ein ausgezeichneter Start.
✔ Für wen gerade erst anfängt: nimm einen Dobson von 130 oder 150 mm
✔ Für wen schon etwas Erfahrung hat: denk an 200 mm oder mehr
✔ Für Neugierige: entdecke die Pracht des Universums, ohne technische Hürden
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